Nur wenige von
uns haben der Hauptstadt Westflanderns je einen persönlichen Besuch
abgestattet, doch ist sie vielen durchaus bekannt. Filme bilden, Kultfilme
vermutlich besonders nachhaltig. Auch spielen bildet. Die Reise in den
Nachbarstaat kann beginnen: Brügge nicht sehen, aber spielen.
Der Alltag im
15. Jahrhundert der bedeutenden Hansestadt wird unsere Spielwiese. Kaufleute
sind wir und wir streben nach Einfluss, wollen zu den angesehensten Bürgern
unserer Stadt zählen, Macht und hohen Status erlangen. Nur mit Hilfe der Bürger
und der Unterstützung von Handlangern kann uns gelingen unsere Handschrift im
Stadtbild Brügges zu verewigen.
Runde für Runde
müssen die Spieler sich entscheiden mit welchen Winkelzügen sie im Streben nach
dem Erfolg einen Schritt vorankommen. Vier Aktionen stehen zur Verfügung. Mit
diesen können Häuser und Kanäle gebaut, der Einfluss im Rathaus vergrößert und
katastrophale Ereignisse abgewendet werden. Zu wenig allerdings bieten diese
Aktionen, daher sollte der kluge Spieler sich die Unterstützung der Brügger
Bürger sichern. Diese können in die von ihm errichteten Häuser einziehen und
fortan seinen Handlungsspielraum erweitern. Alle diese Personen unterstützen
Spieler ihrem Charakter entsprechend und bieten eine Verstärkung der gewählten
Aktionen oder ermöglichen zusätzliche. Endet das Spiel, erfolgt die Abrechnung.
Punkte gibt es so ziemlich für alles; Kanalbau, Hausbau, Bürger die in den
eigenen Häusern leben, Einfluss im Rathaus. Jeder zählt und rechnet.
Brügge spielt sich
leicht und flüssig. Die starke Mechanik trägt das Spiel. Es könnte daher auch
in Hamburg oder einem Ameisenbau angesiedelt sein. Doch die kluge Verzahnung
mit dem Thema, die Wahl einer charmanten thematischen Einbettung und
schließlich die wunderschöne grafische Umsetzung sorgen dafür, dass das Thema
kein anderes hätte sein dürfen. Brügge war eines von drei Spielen, das für das Kennerspiel
des Jahres 2013 nominiert wurde. Zu Recht!
Für 2-4 Brügger
ab 10 Jahren, Autor: Stefan Feld, Verlag: Hans im Glück
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