Große Nationen haben der Menschheitsgeschichte ein Gesicht verliehen. Die Ägypter gaben ihr Pyramiden, den Römern verdankt sie kulturelle Errungenschaften, den Persern medizinische Fortschritte.
Römer sind wir, Griechen oder Chinesen, für einen drei
Spielstunden währenden Wimpernschlag der Geschichte eilen wir von der Antike
bis zur Industrialisierung, errichten Bauwerke und Monumente, produzieren Güter,
schlagen Schlachten. Unsere Nationen durchleben goldene Zeitalter und Kriege, wetteifern
um kulturelle Entwicklung, Reichtum und militärische Stärke.
Nicht Expansion, und Exploration sondern das Weiterentwickeln
einer Kultur sind der Kern dieses Spiels. Dabei geht es im Wesentlichen darum,
eine gute Balance in allen Bereichen herzustellen. Wächst die Bevölkerung ist
das gut, denn sie bringt mehr Arbeitskräfte hervor. Auf der anderen Seite
steigt der Bedarf an Nahrung und die Stabilität in der Bevölkerung könnte schwinden.
Die nationale Raumforderung ist hoch, wollte man alle gewünschten Projekte verwirklichen.
Jede Nation verfügt allerdings nur über wenige Bauplätze für Produktionsgebäude
und Wunder. So ist ein gutes Gespür für den besten Zeitpunkt Gebäude,
Technologien und andere Errungenschaften durch neue zu ersetzen gefragt. Modernere
Produktionsstätten sind zwar kostspieliger, aber auch effektiver, denn sie
binden weniger Personal. Das Spiel liefert Engpässe an allen Ecken und Enden:
nur ein bis zwei der so wichtigen Berater finden ein Zuhause in der eigenen
Nation, eine zu große Armee bedeutet untragbare Unterhaltskosten, mehr als zwei
Kolonien kann kaum eine Besatzungsmacht halten. Rohstoffe, Nahrung und Geld
sind überlebenswichtig und stets eine Mangelware.
Annähernd dreihundert Karten, prall gefüllt mit bekannten historischen
Ereignissen, weltberühmten Bauwerken und wichtigen Persönlichkeiten entführen
uns auf eine interessante Entdeckungsreise durch die Geschichte und verleihen
dem Spiel Tiefe und Niveau. Wenn auch zugunsten des Ablaufs einige Absurditäten
möglich sind: die Schlacht von Waterloo kann beispielsweise von den Chinesen
geschlagen, Pyramiden können in Rom errichtet werden.
„Nations“ ist ein fesselndes Zivilisationsspiel, das dank
der Möglichkeiten die individuelle Spielstärke einzustellen und verschiedene
Schwierigkeitsgrade zu wählen einen gleichbleibend fordernden Spielspaß auch
über unzählige Partien liefert.
Für 1-5 Spieler ab 13 Jahren, Verlag: Lautapelit/Asmodée
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