Da die Menschheit den 21. Dezember des vergangenen - und
eben nicht letzten - Jahres schließlich doch überlebt hat, dürfen wir uns dem
Erlebnis dieses aufregenden Spiels aussetzen.
Die Spieler verkörpern verschiedene Maya-Stämme und
versuchen die Blütezeit der Maya wieder aufleben zu lassen. Fünf Zentren ihrer
Hochkultur dienen als Spielstätten, welche die Nahrungsgrundlage Mais und
wertvolle und wichtige Rohstoffe liefern und Zentren des Handels und der
architektonischen und technischen Entwicklung bedeuten. Die Maya-Stämme erschaffen
eine eindrucksvolle Kultur mit prachtvollen Bauten, Monumenten und Tempeln und
buhlen um das Ansehen der Gottheiten, die in enger Verbindung mit Tzolkin, dem
rituellen Kalender, standen, denn die Gunst der Götter verhilft schließlich
einem von ihnen zum Erfolg.
Tzolk’in ist ein Strategiespiel mit dem vertrauten
Arbeiter-Einsetz-Mechanismus. Jeder Spieler hat seine eigenen kleinen Figuren
und setzt diese Minijobber ein, um von ihnen Arbeitsaufträge erledigen zu
lassen. Hier endet dann aber auch die Gewöhnlichkeit, denn mit Tzolk’in wurde
gewissermaßen das Rad neu erfunden. Im Zentrum des - wunderschön gestalteten -
Spielplans befindet sich das Zahnrad des Tzolkin Kalender. Dieses greift in
fünf weitere kleinere Zahnräder, die Zentren des Spielgeschehens. Jedes dieser
Zentren bietet verschiedene Orte an denen jeweils eine spezifische Aktion
durchgeführt werden kann. Die einfache Regel verlangt vom aktiven Spieler
entweder einen oder mehrere seiner Arbeiter auf Zahnräder zu setzen oder von
diesen zurück zu holen. Verlassen Arbeiter ein Zahnrad, können sie die Aktion
ausführen, die der Ort ihres Abstiegs erlaubt. An manchen darf geerntet, an anderen
gehandelt, gebaut, geopfert werden und noch vieles mehr. Sobald jeder Stamm auf
diese Weise handeln konnte, beginnt ein neuer Tag und genau ein Zahn der Zeit
dreht sich. Und da alle Räder verzahnt sind wandern die kleinen fleißigen
Arbeiter von einem Ort zum andern. Tzolk’in ist genial. Die Regeln sind mühelos erlernt, die
vielfältigen strategischen Möglichkeiten verlangen Weitblick und Geschick und wollen
in vielen Spielrunden immer wieder neu entdeckt werden. Der Reiz wächst von
Spiel zu Spiel und vermag jeden, der sich ins Reich der Maya begibt in seinen
Bann zu ziehen. Wir können uns glücklich schätzen, dass der Spaß auch nach dem
21. Dezember weiter gehen darf.
Tzolk’in Der Maya-Kalender,
von Daniele Tascini und Simone Luciani für 2 bis 4 Weltuntergangs Überlebende ab
13 Jahren. Spieldauer 90 Minuten. Verlag/Vertrieb: CGE/Heidelberger Spielverlag
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