Die Bourgogne: eine historisch bedeutsame Provinz der Berge
und Burgen. In ihrem Herzen liegt die berühmte Stadt des feinen Senfs, Dijon.
Und überall in der Welt verbinden Kenner und Liebhaber erlesener Köstlichkeiten
eines mit dieser Region: den Wein. So weckt allein der Titel des Spiels „Die
Burgen von Burgund“ hohe Erwartungen. Kann es Spielern einen Hochgenuss
bereiten, der dem eines edlen Weins für Weinliebhaber gleicht?
Als Fürsten begeben sich die Spieler auf eine weite Reise
durch die Zeit, bis ins 15. Jahrhundert zurück. Im Val de Loire besitzt jeder
von ihnen zunächst nur eine Burg in den eigenen kargen Ländereien. Den Fürsten
bleiben 25 Spielrunden Zeit ihrem Fürstentum Leben einzuhauchen, es zu einer
Blüte zu führen, die über die gesamte Bourgogne erstrahlt und ihm zu Ruhm und
Ansehen verhilft.
Die Elemente dieses fein austarierten Aufbauspiels sind
keineswegs neu, aber äußerst geschickt miteinander verwoben. Auf verschiedenen
Landschaftsformen können die Spieler allerlei Aktionen durchführen und so
einiges errichten. Gebäude wie Bank, Rathaus oder Schreinerei werden eine Stadt
bilden, Minen können im Gebirge gegründet werden, auf die Weiden wird Vieh
getrieben und Schiffe auf der Loire verhelfen zum Erwerb neuer Waren. Obgleich
jeder Spieler sein eigenes Fürstentum errichtet baut nicht jeder einfach so vor
sich hin; alles was erworben und anschließend errichtet werden kann steht allen
Spielern in einem zentralen Depot zur Verfügung. Und zwei kleine Gemeinheiten
bereiten aus diesen Zutaten ein Spiel, ein sehr gutes sogar: es besteht ein
Mangel an allem und daher muss jeder damit Leben dass ihm über kurz oder lang
etwas vor der Nase weg geschnappt wird und niemand wird alle Möglichkeiten des
Spiels ausschöpfen können. Hinzu kommt, dass nicht unbedingt alles was errichtet
wird direkt Punkte abwirft. Einiges verschafft Vorteile für den weiteren Ausbau
des Fürstentums, Anderes, vor allen das Wissen, wiederum verhilft erst in der
Kombination mit weiteren Errungenschaften zu Punkten. „Die Burgen von Burgund“
ist ein Spiel, welches sich an überlegte Strategen richtet, die nicht nur
errichten sondern mit gutem Überblick aus einem Bündel an Aktionsmöglichkeiten ihren
Aufbau geschickt optimieren. Der anspruchsvolle Spieler wird gerne reisen, als
Fürst in das 15. Jahrhundert, vielleicht bei einem guten Wein. Den aber braucht
er nicht um dieses Spiel aus vollen Zügen zu genießen.
Die Burgen von Burgund,
ein Spiel für 2 bis 4 Fürsten im Alter ab 12 Jahren. Spieldauer ca. ca. 90
Minuten. Autor: Stefan Feld, Verlag: alea
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen